Hertha vor dem Aus
In Berlin gehen langsam die Lichter aus. Gegen den sicheren Absteiger aus Kaiserslautern kam die alte Dame nicht über ein 1:2 hinaus. Zuschauer verließen das Stadion teilweise schon in der ersten Halbzeit, was zeigt, dass langsam aber sicher die Hoffnung auf den Klassenerhalt bei den Fans und den Verantwortlichen schwindet.
Für alle Berliner war es ein trauriger Samstag. Schon während des Spiels wurde durchgehend von den Rängen gepfiffen und nach dem Schlusspfiff machten die Anhänger ihrer Wut richtig Luft. Selbst die Verantwortlichen des Vereins fanden kurz nach dem Spiel keine motivierenden Worte: „Die Hoffnung stirbt zuletzt, die Chance auf den Klassenerhalt ist noch da“, so Trainer Otto Rehhagel, der aber scheinbar auch kein Rezept für die Rettung parat hat. „So wie wir heute gespielt haben, haben wir keine Chance. So holen wir keinen Punkt mehr“, sagte Manager Michael Preetz realistisch.
So wartet eventuell am letzten Spieltag der ganze große Coup. Dort müssen die Berliner zum Auswärtsspiel zu den Hoffenheimern, die bekanntlich von Markus Babbel trainiert werden. Es ist noch kein halbes Jahr her, als Berlin den damaligen Trainer Babbel inklusive öffentlicher Schlammschlacht entlassen hatte.
Bevor es zu diesem Wiedersehen kommt, müssen die Herthaner am kommenden Samstag nach Gelsenkirchen. Es gibt sicherlich leichtere Aufgaben im Abstiegskampf. Wenigstens gibt es Hoffnung, dass Abwehrchef Roman Hubnik wieder mit von der Partie ist. Zurzeit ärgert der Innenverteidiger sich noch mit einem Außenbandanriss herum, jedoch könnte er am Wochenende bereits wieder im Kader stehen. „Wir werden diese Woche alles tun, damit Roman zum nächsten Spiel fit wird“, so der Mannschaftsarzt Dr. Uli Schleicher. Nach der Partie gegen Kaiserslautern bekam der Arzt aber auch wieder neue Arbeit. Peter Niemeyer, der sowieso fürs Spiel gegen Schalke gesperrt wäre (Gelb-Rot), zog sich genau wie sein Teamkollege Ronny eine Knöchelprellung zu. Hinzu kommt noch Verteidiger Christian Lell, der zurzeit einen grippalen Infekt auskuriert.
In Berlin bleibt nur noch die Hoffnung, dass sich die Jungs von Otto Rehhagel rechtzeitig fangen und zumindest alles in die Waagschale werfen, um den bevorstehenden Abstieg doch noch zu verhindern.