Neue Wende beim HSV: Aufsichtsratschef tritt zurück – bleibt Beiersdorfer doch?
Die Außendarstellung des Hamburger SV ist eine einzige Katastrophe: Am Wochenende berief der Aufsichtsrat der Hanseaten Vorstandschef und Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer einstimmig ab. Heribert Bruchhagen wurde als Nachfolger für den Posten des Klubchefs präsentiert. Kontrollgremiumsboss Karl Gernandt erklärte, es sei die wichtigste Aufgabe des neuen Manns, einen Sportchef zu finden, der als Bindeglied zwischen Vorstand/ Geschäftsführung und dem Team fungieren würde. Keine 48 Stunden später trat Gernandt selbst zurück – wegen Indiskretionen in seinem Gremium. Beiersdorfer könnte nun doch bleiben, aber nur im zweiten Glied.
Gisdol will Beiersdorfer als Sportdirektor
Wie „Sport1“ berichtet, hat sich Hamburgs Trainer Markus Gisdol bei Bruchhagen dafür stark gemacht, Beiersdorfer doch zu halten. Jener solle künftig als Sportdirektor fungieren. Der Coach lobte demnach die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem 53-Jährigen und verwies auf den Rückhalt, den Beiersdorfer in der Mannschaft und bei den Fans genießen soll. Überdies soll Gisdol fürchten, dass ein neuer Sportchef bei Null anfangen müsste. Dies könnte sich negative auf die geplanten Wintertransfers auswirken.
Was denken Beiersdorfer und Bruchhagen?
In den Medien wird die Frage thematisiert, ob Beiersdorfer überhaupt dazu bereit wäre, ins zweite Glied zu rücken. Ohne jeden Zweifel steht und fällt der Plan Gisdols damit, ob der 53-Jährige sich mit der Degradierung abfinden könnte. Allerdings wird dabei häufig vergessen, dass auch Bruchhagen zustimmen muss. Und der 68-Jährige gilt als sehr machtbewusst. In Frankfurt wurde er über Jahre genötigt, endlich einen Sportdirektor einzustellen. Lange konnte Bruchhagen diesem Ansinnen widerstehen, bevor dann Hübner kam. Seinen Vorgänger direkt um sich zu haben, der womöglich der Versuchung nicht widerstehen kann, in Bruchhagens Zuständigkeit zu funken, könnte den 68-Jährigen zu sehr stören. Wahrscheinlicher möchte jener einen Sportdirektor einstellen, mit dem er die Zuständigkeiten klar abstecken kann.